top of page
  • AutorenbildAngela Gehrig-Weuste

Wenn Kinder husten steckt in der Mehrzahl der Fälle ein viraler Infekt dahinter. Der Husten ist nicht die Krankheit, sondern ein Versuch des Körpers, sich von belastenden Substanzen zu befreien. Es handelt sich also um einen natürlichen und gesunden Schutzreflex. Auslöser dieses Reflexes sind:

  • Infektionen, meist viral, aber auch Pseudokrupp und Keuchhusten zählen zu dieser Kategorie

  • Verschluckte Fremdkörper (z.B. kleine Spielsachen, zu grosse Lebensmittelstücke)

  • Allergien und Unverträglichkeiten (z.B. Nahrungsmittel, Rauch)




Spielendes Kind in der Kita


Ein grippaler Husten kann sich über zwei Wochen hinziehen. In dieser Zeit verändert er sich häufig: In den ersten Tagen steht in der Regel ein trockener Reizhusten im Vordergrund. Bei vielen Kindern folgt danach der schleimige «produktive» Husten. Bei manchen Kindern endet der Infekt auf diese Weise, bei anderen folgt eine erneute Phase mit trockenem Husten.


Wie viele Infekte sind normal?

Diese Frage ist nicht mit einer einfachen Zahl zu beantworten. Kinder werden mit dem sogenannten «Nestschutz» geboren. Dieser Schutz besteht, weil die Mutter selbst Antikörper gegen bestimmte Viren und Bakterien besitzt. Während der Schwangerschaft werden diese über den Blutkreislauf an das Ungeborene weitergegeben. Je älter der Säugling wird, desto weniger dieser Antikörper sind vorhanden. Nun muss das Kind seine Immunität selber aufbauen. Dies geschieht unter anderem über Infekte. Nach einem gut ausgeheilten Infekt ist das Kind für eine gewisse Zeit gegen genau diesen Erreger geschützt. Allerdings gibt es eine Vielzahl möglicher Erreger.


Je nach Quelle gelten 8 – 12 leichte Infekte pro Jahr als normal. Viel massgebender als die reine Zahl der Infekte ist jedoch, ob das Kind sich in angemessener Zeit erholt oder immer wieder langwierige und hartnäckige Erkältungen durchmacht. Ein weiterer Punkt ist das Wohlbefinden in der Zeit, welche der Krankheit folgt: ist das Kind wieder fit, munter und entdeckungsfreudig oder bleibt es noch lange abgeschlagen, müde und/oder appetitlos? Wenn die Infekte Ihr Kind so sehr in Mitleidenschaft ziehen, ist die Behandlung des akuten Infektes nur die Spitze des Eisberges. Ebenso wichtig ist eine grundsätzliche Stärkung des Kindes, sodass weniger Infekte auftreten und diese milder verlaufen.


Die homöopathische Behandlung

Bei der Behandlung des akuten Hustens stehen die Art des Hustens, die mögliche Ursache und die sogenannten Modalitäten (was verschlimmert, was verbessert) im Vordergrund. Aufgrund dieser Angaben wird das passende Mittel gewählt. Ein Folgemittel wird eingesetzt, sobald sich die Charakteristik des Hustens verändert (z.B. von trocken zu gelöst).


Meist gelangen Eltern aber mit dem Wunsch einer grundsätzlichen Stärkung und Verbesserung der Immunität Ihres Kindes an mich, nachdem es wiederkehrende Hustenepisoden durchgemacht hat. Eine solche Stabilisierung wird durch den Einsatz von Mitteln erreicht, welche das Kind in seiner ganzen Persönlichkeit abbilden. Während dem Erstgespräch erfasse ich nun auch körperliche Symptome und Eigenheiten, welche nicht direkt mit dem Husten oder Infekt zu tun haben, sowie die Vorgeschichte und das Verhalten des Kindes. Je nach Situation kann direkt mit dem Konstitutionsmittel gearbeitet werden. Oder die Therapie beginnt mit einem Mittel für den akuten Infekt, gefolgt von einem antimiasmatischen («Miasmatik – kurz erklärt») und konstitutionellen Mittel. (Siehe Fallberichte «Husten/Atemnot» und «Erkältungen/Hautausschlag» - auf der verlinkten Seite nach unten scrollen).


Was können Sie selbst tun?

Hinweis: diese Empfehlungen ersetzen keinen Arztbesuch. Bitte beobachten Sie Ihr Kind genau und lassen Sie es im Zweifelsfall untersuchen.


Allgemeines:

  • Das Kind sollte viel trinken, am besten Wasser ohne Kohlensäure oder warmen Kräutertee. Dadurch wird der Schleim verflüssigt und das Abhusten erleichtert.

  • Trockene Heizungsluft vermeiden (ev. feuchte Tücher aufhängen)

  • Ruhe & Schlaf. Bei einer Infektion ist der ganze Körper gefordert. Damit die Heilungsvorgänge ungestört ablaufen und der Infekt wirklich ausgeheilt wird, sollten körperliche Aktivitäten reduziert oder eingestellt werden. Einige Anregungen, wenn ihr Kind sich langweilt: Geschichten vorlesen oder Geschichten und altersgerechte Hörspiele hören lassen / Malen oder Basteln / Gesellschaftsspiele ohne körperliche Aktivität


Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

  • Bei Kleinkindern unter 2 Jahren spätestens am 3. Tag, bei Fieber schon früher

  • Bei plötzlich auftretendem, bellendem Husten

  • Wenn das Kind so stark hustet, dass es weder essen noch trinken kann

  • Wenn der Husten länger als zwei Wochen dauert

  • Bei krampfartigem Husten mit Atemnot (ev. Notarzt kommen lassen)

Für Säuglinge:

Wichtig: Berücksichtigen Sie die Altersangaben der verwendeten Produkte.

  • Thymiansalbe (z.B. von Phytopharma) oder Thymian-Myrthe-Balsam sparsam im Brust- und oberen Rückenbereich einreiben. Alter: ab 3 Monate

  • Wärmehaushalt regulieren durch Einreiben der Füsse mit Malvenöl (z.B. von Wala)

  • Brustkorb, Schultern und Füsse warmhalten

  • Auch Säuglinge sollten ausreichend trinken. Husten-Kräutertees führen jedoch mit Ausnahme von Fenchel- oder Anistee oft zu allergischen Reaktionen und sind deshalb zu meiden


Trockener oder Reizhusten

  • Kaugummi kauen → dies fördert die Speichelproduktion, die Schleimhäute werden besser befeuchtet, der Reiz nimmt ab

  • Malven- oder Thymiantee trinken

  • Ceres Plantago-Tropfen (Spitzwegerich). Spitzwegerich ist angezeigt, wenn das Kind sehr emotional reagiert oder der Husten nach einem emotionalen Vorfall auftritt.

  • Ceres Thymus-Tropfen (Thymian). Thymian erzeugt eine durchwärmende Wirkung und hilft, wenn zu wenig Schleim gebildet werden kann.

Dosierung der Ceres-Tropfen: 3 x 1 Tropfen täglich für Kinder von 2 – 10 Jahren; ab 11 Jahren 3 x 2 Tropfen


Feuchter, lockerer, rasselnder Husten / Schleimhusten

  • Massage: die obere Rückenpartie beklopfen (v.a. zwischen den Schulterblättern). Dies hilft, den Schleim zu lösen

  • Milch und Milchprodukte vermeiden. Diese Lebensmittel können zu einer Vermehrung der Schleimmenge führen

  • Ceres Hedera helix (Efeu). Efeu wirkt krampflösend, schleimverflüssigend und auswurffördernd. Dosierung: 3 x 1 Tropfen täglich für Kinder von 2 – 10 Jahren; ab 11 Jahren 3 x 2 Tropfen

  • Spenglersan Virus influencae comp. A D13, Rachenspray, Anwendung: 4 – 6 x täglich 2 – 3 Pumpstösse in den Rachen geben

  • Schlüsselblumentee, Holunderblütentee oder eine Mischung aus Salbeiblättern, Huflattichblüten und Spitzwegerichblättern zu gleichen Teilen


Pseudokrupp

  • Ruhig bleiben und das Kind beruhigen; Aufregung kann die Angst des Kindes und damit die Atemnot verschlimmern

  • Kühle, feuchte Luft wird als angenehm empfunden. Mit dem Kind ans offene Fenster treten oder nach draussen gehen (das Kind muss warm angezogen sein)

  • Bei starker Atemnot den Notarzt rufen

  • AutorenbildAngela Gehrig-Weuste

Aktualisiert: 7. Aug.

Haben Sie heute gut geschlafen? Fühlen Sie sich fit und erholt? Oder «schleppen» Sie sich durch den Tag? Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Beschwerden von Erwachsenen. Fast jede vierte Person leidet darunter.



Frau streckt sich nach dem Schlaf

In diesem Blog-Beitrag erfahren Sie:


  • Welche Arten von Schlafstörungen es gibt

  • Wie Homöopathie bei Schlafstörungen eingesetzt wird

  • Wie Energietherapie Ihnen bei Schlafstörungen helfen kann

  • Was Sie selber tun können


Die Mehrzahl der Erwachsenen braucht 7 – 8 Stunden Schlaf pro Nacht. Einige Menschen kommen mit 6 Stunden aus, andere brauchen 10 Stunden. Bereits an diesem Punkt zeigt sich, dass auch der «normale» Schlaf von Person zu Person unterschiedlich ist. Neben der Regeneration finden auch viele körpereigene Reparaturvorgänge verstärkt nachts statt, so z.B. Wundheilungsprozesse und die Bekämpfung von Krankheitserregern.

Es erstaunt also nicht, dass durch wiederholte Störungen des Schlafes weitere Beschwerden wie Kopfschmerzen*, Magenprobleme, Herz- und Kreislaufkrankheiten, aber auch Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit oder sogar Depressionen entstehen oder deutlich verstärkt werden.

Welche Arten von Schlafstörungen gibt es?

  • Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie): Die Dauer bis zum Einschlafen beträgt mehr als 30 Minuten oder man wacht mitten in der Nacht/viel zu früh auf und kann nicht mehr einschlafen.

  • Übermässige Tagesschläfrigkeit (Hypersomnie): Schlafbedürfnis verlängert (mehr als 10 Stunden), extreme Müdigkeit, trotz langem Schaf

  • Schlafbezogene Atmungsstörungen: Atemstillstände während dem Schlaf (Schlafapnoe)

  • Schlafbezogene Bewegungsstörungen: unruhige Beine (Restless-Legs-Syndrom) oder wiederkehrende Bewegungen von Armen und Beinen (Periodic Limb Movement Disorder)

  • Parasomnien: dazu zählen Schlafwandeln, Alpträume und Zähneknirschen

  • Zirkadiane Rhythmusstörungen: Wachphasen sind in die Nacht verschoben und Schlafphasen in den Tag, wie nach einer Flugreise durch unterschiedliche Zeitzonen oder bei Schichtarbeitenden.


Alle diese Formen der Schlafstörung gehören zu den primären Schlafstörungen. Sie treten ohne eine zugrundeliegende Krankheit auf. Sekundäre Schlafstörungen werden hingegen durch eine andere organische oder psychiatrische Erkrankung (z.B. Depression, Angststörung) ausgelöst.


Homöopathie bei Schlafstörungen

Im Rahmen eines ausführlichen Gespräches werden so viele Aspekte wie möglich erfasst: um welche Art der Schlafstörung (siehe oben) handelt es sich? Seit wann besteht die Schlafstörung? Gab es einen konkreten Auslöser, z.B. eine akute Krankheit oder ein emotional aufwühlendes Erlebnis? Wann ist der Schlaf stärker beeinträchtigt, wann weniger? Auch die Zeit des Erwachens ist wichtig. Sie kann unter anderem auf eine Beziehung zu anderen Organen hinweisen.

Das homöopathische Mittel wird stets für den betroffenen Menschen verschrieben und muss individuell gewählt werden. Nur wenn der Mensch als Ganzes gestärkt ist, verschwinden die Beschwerden langfristig. Deshalb werden neben der Schlafstörung auch weitere körperliche Beschwerden sowie geistige und seelische Aspekte erfasst. Je nach Beschwerdebild verschreibe ich zusätzlich eine pflanzliche Tinktur oder Bachblüten.


Die Anzahl der benötigten Folgetermine ist abhängig von der Art der Schlafstörung, der Intensität und der Dauer seit welcher die Schlafstörung besteht.


Sie möchten endlich wieder gut schlafen? Rufen Sie mich an (062/824 54 44) oder buchen Sie Ihren Termin bequem online.


Energietherapie bei Schlafstörungen

Auch hier werden die Eckpunkte der Beschwerden im Rahmen eines – sehr viel kürzeren – Gespräches erfasst. Die Behandlung erfolgt über sanfte Berührungen am bekleideten Körper. Oft steht bei der ersten Behandlung eine Beruhigung des Nervensystems im Vordergrund.


Länger anhaltende Schlafstörungen sind in der Regel mit unterliegenden Themen oder weitere Beschwerden verknüpft, sodass der Fokus von Behandlung zu Behandlung wechseln kann. Der Körper «lernt wieder» sich auch in schwierigen Momenten oder bei schwierigen Themen mehr und mehr entspannen. Zu Beginn ist dies vielleicht nur während der Behandlung und kurz danach möglich, doch dann dehnt sich dieser Zeitrahmen immer weiter aus.


Sie sehnen sich nach regelmässigem Schlaf und Entspannung und möchten die damit verbundenen Themen gezielt angehen? Buchen Sie heute noch Ihren ersten Termin: www.gehrig-weuste.ch/termin-online-buchen




Energietherapie und Homöopathie können sowohl kombiniert als auch als einzige Behandlungsart durchgeführt werden. Selbstverständlich können beide Therapien auch ergänzend zu einer schulmedizinischen Behandlung durchgeführt werden.



Schlafstörungen von Frauen können auch einen Zusammenhang mit hormonellen Beschwerden haben. In diesem Fall sind sie gehäuft während bestimmten Zeiten des Zyklus (z.B. vor der Menstruation) und können von anderen hormonellen Beschwerden begleitet sein. Mehr dazu lesen Sie hier: www.gehrig-weuste.ch/Hormonkompass/Modul2


Das können Sie selber tun bei Schlafstörungen:

Die Hormone Melatonin, Serotonin und Cortisol steuern unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. Die regelmässige Ausschüttung dieser Hormone wird leider durch unseren modernen Lebensstil oft behindert. Mit den folgenden Massnahmen unterstützen Sie den natürlichen Rhythmus:

  • Tanken Sie täglich Sonnenlicht (dies erhöht die Hormonproduktion)

  • Versuchen Sie, möglichst zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen

  • Blaulichtfilter an elektronischen Geräten installieren und ab 18 Uhr aktivieren

Auch das Schlafzimmer kann unseren Schlaf fördern oder behindern. Achten Sie auf:

  • Kühlere Temperatur als in den übrigen Räumen (16 - 18 Grad) – aber: gut einschlafen können wir nur mit warmen Füssen. Bei Bedarf deshalb Bettflasche oder Bettsocken verwenden

  • Gute Verdunklung, notfalls Augenmaske tragen

  • Keine elektrischen Geräte im Schlafzimmer


Weitere Möglichkeiten:

  • warmes Fussbad, 36 - 38 Grad - (bei Krampfadern höchstens 36 Grad und nur bis zu den Knöcheln), Dauer 10 - 20 Minuten, danach kurz kalt abgiessen

  • Koffein, Alkohol und Nikotin beeinträchtigen die Schlafqualität. Vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke nach 16 Uhr, versuchen Sie Alkohol- und oder Nikotinkonsum einzuschränken

  • Bewegen Sie sich regelmässig. Wichtig: In den Stunden vor dem Einschlafen sollten Sie anstrengendes Training vermeiden. Ein abendlicher Spaziergang, Yoga- oder Entspannungsübungen können aber helfen, innerlich zur Ruhe zu kommen


Pflanzliche Mittel bei Schlafstörungen:

Ich arbeite in der Regel mit Ceres-Tinkturen, da ich von deren Qualität und Herstellung überzeugt bin. Bei anderen handelsüblichen Tinkturen muss meist eine höhere Tropfenzahl eingenommen werden. Wichtig: nehmen Sie die Tinkturen 14 Tage lang ein, bevor Sie die Wirkung beurteilen.


Avena sativa Urtinktur (Hafer) Einnahme: 1 – 2 x täglich 2 – 5 Tropfen oder 1 x täglich vor dem Schlafen 3 – 7 Tropfen in wenig Wasser. Hafer wirkt nervenstärkend und kann den gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus wieder einpendeln. Sein Einsatz hat sich auch nach langdauernden Krankheiten bewährt.

Lavandula Urtinktur (Lavendel) Einnahme: 1 – 3 x täglich 2 – 5 Tropfen in wenig Wasser gelöst. Lavendel wirkt beruhigend, entspannend, blähungswidrig und entzündungshemmend. Auch bei Ängsten und Lebenskrisen ein wichtiges Mittel Passiflora incarnata Ø (Passionsblume) Einnahme: 5 – 10 Tropfen vor dem Schlafen in wenig Wasser gelöst. Passionsblume wirkt bei psychischen Unruhezuständen, wenn wir uns Sorgen machen oder wenn Unruhezustände verbunden sind mit Schmerzen in der Herzgegend (abklären lassen!) oder Spannungskopfschmerzen



*Eine im März 2023 publizierte Meta-Analyse zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem zirkadianen System (unsere innere Uhr) und Cluster-Kopfschmerzen oder Migräne. Die Studienergebnisse belegen, dass Behandlungsansätze, die auf dem zirkadianen Rhythmus basieren ein hohes Potenzial haben. Bei diesen Behandlungen kann sowohl eine Veränderung der zirkadianen Faktoren im Vordergrund stehen, als auch die Einnahme von Medikamenten zu bestimmten Zeiten. (Universität Texas, Studienautor Mark Joseph Burish)

Aktualisiert: 10. Juli


Frau mit Bauchschmerzen

Wie reagiert unser Körper auf Stress?

Nichts bringt unser Hormonsystem so sehr durcheinander wie Stress. Warum ist das so? Werfen wir einen kurzen Blick auf die Wirkung von Stress:

  • Der Körper stellt sich auf erhöhte Anstrengung und Leistung ein. Deshalb erhöht er den Blutzuckerspiegel (hoher Blutzucker = viel schnell verfügbare Energie). Gleich-zeitig steigt auch der Insulinspiegel. Insulin ist das Hormon, welches dafür sorgt, dass die Energie in die einzelnen Zellen gelangt. Eine Störung des Insulinhaushalts hat immer auch Folgen für ALLE anderen hormonellen Vorgänge im Körper. So stimuliert Insulin unter anderem die Produktion von Testosteron und senkt den Östrogen-spiegel.

  • Für den Aufbau von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol werden wichtige Nährstoffe verwendet. Dafür sinkt die Produktion von Geschlechtshormonen wie Progesteron und Östrogen.

  • Körperliche Reparatur- und Regenerationsvorgänge sowie die Fortpflanzung werden verlangsamt und behindert. Jetzt geht es ja vorrangig darum, einen Kampf zu gewinnen und das Überleben zu sichern.

  • Verschiedene Muskelpartien werden angespannt, die Atmung verändert sich.

Zudem beeinflusst Stress unser Schlafverhalten, unsere für das Hormonsystem wichtige Entgiftungsfähigkeit und allzu oft auch unseren Lebensstil. Wir kümmern uns weniger gut um uns selber, streichen Dinge die uns Freude machen aus dem Tagesplan, bewegen uns weniger oder gar nicht und greifen schneller zu Süssem. Alles Dinge, welche unseren Hormonhaushalt noch mehr aus dem Gleichgewicht bringen.

Ursachen und Folgen von Dauerstress

Leider befinden gerade wir Frauen uns heute oft im Dauerstress, indem wir die unterschied-lichsten Aufgaben übernehmen, gleichzeitig fit und schön, ständig erreich- und abrufbar und allen möglichen Ansprüchen von uns selbst und unserem Umfeld entsprechen sollen. Dieser Dauerstress führt dazu, dass wir uns ständig im Kampf- und Fluchtmodus mit hohen Stresshormonspiegeln befinden. Der kurzfristige «Flow» hat sich in einen ständigen «Überlebensmodus» gewandelt.

Dabei spielt der Auslöser von Stress keine Rolle, genau so wenig wie die Ansichten darüber, ob dieser Auslöser relevant sei oder nicht. Dinge welche bei einer Freundin bloss ein Schulterzucken hervorrufen und damit erledigt sind, können bei uns selbst grossen Stress auslösen. Dies hängt auch mit unserer persönlichen Geschichte und unserem Umfeld zusam-men. Es ist wichtig, dass wir uns hier selbst ernst nehmen und nicht auf äussere Urteile hören.

Stress kann auf verschiedenen Ebenen entstehen:

  • emotional, z.B: Angst, Sorgen, Arbeitsdruck, Verlusterlebnisse

  • chemisch, durch Giftstoffe und Umweltgifte, z.B. in Waschmitteln, Kosmetika etc.

  • körperlich, z.B. Verletzungen oder Unfälle, anhaltende Schmerzen, chronische Entzündungen, Mangelernährung (lange Fastenperioden, einseitige Ernährung)

Wie bringen Stresshormone die weiblichen Hormone aus der Balance?

Bei Stress werden Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet, um dem Körper die notwendige Energie zuzuführen. Diese Hormone werden in den Nebennieren bzw. Nebennierenrinden produziert. Für Ihre Synthese greift der Körper auf die gleichen Vorstufen (Pregnolon) zurück, die er auch für die Geschlechtshormone Östrogen, Testosteron und Progesteron benötigt. Er hat sogar die Möglichkeit, bereits gebildetes Progesteron in Cortisol umzuwandeln. Die folgenden Verschiebungen und Symptome können auftreten: Östrogendominanz und Progesteronmangel, oft gleichzeitig. Zudem kann durch die Östrogendominanz eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigt werden. Durch den ständig erhöhten Energiebedarf kann auch eine Insulinresistenz mit fehlendem Sättigungsgefühl entstehen.


Symptome bei Östrogendominanz und Progestronmangel

  • Stimmungsschwankungen (bis zur Depression)

  • PMS (Prämenstruelles Syndrom – mit Gefühlsschwankungen und körperlichen Symptomen vor der Menstruation)

  • schwere und schmerzhaften Periodenblutungen

  • Endometriose, Myome sowie Zysten in Brust oder Gebärmutter (v.a. bei Östrogendominanz)

  • Wassereinlagerungen und zyklischen Spannungsgefühle der Brust

  • ausbleibende Menstruation (Amenorrhoe)

  • unregelmässige Zyklen sowie Zwischenblutungen

  • unerfüllter Kinderwunsch

  • Libidoverlust

  • PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovar)

  • Schlafstörung

  • Kopfschmerzen oder Migräne im Zusammenhang mit dem Zyklus

  • Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Blähung und Verstopfung

  • Gewichtszunahme ohne Veränderung der Essgewohnheiten

  • Gelenkschmerzen

  • Trockene Haut / Schleimhäute

  • Schlafstörungen, Müdigkeit, Erschöpfung

  • Infektanfälligkeit

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit

  • Kältegefühl

  • träge Verdauung, Verstopfung und Gewichtszunahme

  • Haarausfall, trockenes oder stumpfes Haar sowie trockene Haut

  • unregelmässige oder lange Zyklen mit schwachen Blutungen

  • Gedächtnisschwäche

Symptome der Insulinresistenz

  • Gewichtsprobleme und fehlendes Sättigungsgefühl

  • hoher Blutdruck

  • PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovar)

  • PMS (prämenstruelle Beschwerden) und Menstruationsstörungen auftreten.


Eine natürliche Östrogendominanz entsteht übrigens in der Zeit vor den Wechseljahren, während der sogenannten Prä-/oder Perimenopause, wenn die Eisprünge seltener werden. Viele Frauen spüren, dass Sie genau in dieser Phase empfindlicher auf Belastungen reagieren.


Wie wird Stress abgebaut?


Glücklicherweise hat unser Körper die Fähigkeit, sich permanent selbst zu regulieren. So können wir mit den unterschiedlichsten Einflüssen umgehen und trotzdem ein stabiles inneren Gleichgewicht bewahren. Das gilt auch für Stress. Bedingung ist aber, dass es sich um eine kurzfristige, zeitlich begrenzte Phase handelt, nach welcher eine angemessene Entspannung folgt. Während der Ruhephase werden die Hormonspiegel wieder normalisiert. Die Stresshormone werden heruntergefahren und mehr Geschlechtshormone gebildet. Dieser kurzfristige Stress kann sich sogar positiv auf unseren Körper auswirken. Wir alle kennen diese Momente, wo wir im «Flow» sind, voller Selbstvertrauen, höchst aufmerksam, konzentriert und gut gelaunt.





Was können Sie selbst tun? 6 Tipps für den Umgang mit Stress


Wenn Sie diesen Artikel lesen haben Sie den ersten Schritt schon getan: sie beschäftigen sich mit dem Thema und suchen nach hilfreichen Informationen, denn: unser Körper will immer das Beste für uns. Es geht also darum, ihn in seiner Arbeit zu unterstützen. Das Modul «Hormone & Stress» meines Hormonkompasses hilft ihnen dabei, den Stress auf einer tiefen Ebene loszulassen und den Körper zurück ins Gleichgewicht zu führen, sodass auch die entsprechenden Symptome sich auflösen.

Ich möchte Ihnen hier aber einige Möglichkeiten geben, selbst aktiv zu werden. Dabei geht es nicht darum, alles zu tun oder etwas perfekt in einer bestimmten Art zu tun. Dies würde bereits den nächsten Stress auslösen. Viel effektiver ist es, wenn Sie ein Thema auswählen, welches Sie besonders anspricht und sich dieses in ihr Leben integrieren. Kleinigkeiten, die wiederholt werden, haben einen unschätzbaren positiven Wert! Und wenn es mal für einen Tag oder eine Woche nicht klappt: einfach wieder einsetzen.


Die Auseinandersetzung mit Stress ist wichtig. Stress ist so individuell wie wir selbst. Zu wissen, was, wo, wie, wann bei Ihnen Stress auslöst ist der erste Schritt. Viele werden jetzt sagen: ja, aber was hilft mir das, ich kann an der Situation nichts ändern? Das stimmt – und auch wieder nicht. Es stimmt, denn oft können wir äussere Situationen oder Bedingungen nicht einfach so ändern. Der Chef wird nicht von heute auf morgen ein anderer und eben so wenig Ihr Partner oder Ihre Freundin etc. Was wir aber ändern können sind wir selbst. Manchmal reicht es, einfach die Gefühle wahrzunehmen, manchmal dürfen wir üben, eine andere Haltung einzunehmen, uns besser abzugrenzen und manchmal müssen wir eine Situation beenden. Auch hier gibt es keine Standard-Lösung. Schauen Sie, was Sie selber tun können und holen Sie sich Hilfe, wenn Sie nicht weiterkommen.


Der schnellste und effektivste Weg, sich selbst und den Körper bei akutem Stress zu beruhigen ist eine verlängerte und bewusste Ausatmung. Ich empfehle Ihnen, dies regelmässig zu üben, damit Sie diese Atmung bei Bedarf ohne viel Nachdenken anwenden können: Bequem stehen oder sitzen, während der Einatmung auf 4 zählen, kurze Atempause, während der Ausatmung auf 6 zählen. Mindestens 7 x wiederholen.


Ausreichender Schlaf kann genauso ein Gamechanger sein wie regelmässige Zeiten für sich selbst einzuplanen. Wichtig: diese Zeiten sind nicht für den Haushalt oder andere Pendenzen gedacht und auch nicht für die sozialen Medien! Während der Auszeit können Sie genau das tun, worauf Sie jetzt Lust haben und vor allem: geniessen Sie es! Wenn es Ihnen schwerfällt, fangen Sie mit 5 oder 10 Minuten täglich an. Wichtig ist, dass Sie es regelmässig tun.


Wenn Sie das Gefühl haben, sich selbst nicht mehr richtig zu spüren, kann ihnen Bewegung oder ein Aufenthalt im Freien helfen. Machen Sie langsame Bewegungen und versuchen Sie, den Bewegungsablauf wahrzunehmen. Während einem Waldspaziergang können Sie sich auf die Gerüche und Geräusche konzentrieren und anschliessen verschiedene Pflanzen und Bäume berühren und dabei möglichst genau wahrnehmen, wie sich diese anfühlen.


Auch Düfte und Heilpflanzen können uns helfen, die innere Ruhe wiederherzustellen. Lavendelduftkissen oder ein warmes Lavendelfussbad beruhigen das Nervensystem und bewirken eine wohlige Wärme. Mit warmen Füssen schlafen wir zudem bedeutend besser ein. Weitere Heilpflanzen sind z.B. die Passionsblume, Hopfen oder Baldrian.


Da der Körper in Stresssituationen mehr Nährstoffe verbraucht sollten Sie auch auf eine ausreichende Versorgung mit Magnesium und B-Vitaminen achten, v.a. B6. Bevor Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen empfehle ich Ihnen, Ihre Ernährung zu überprüfen. Magnesiumreiche Lebensmittel sind Samen & Nüsse, Vollkornprodukte, ungeschälter Reis, Hülsenfrüchte, Getreide, Kartoffeln und (grünes) Gemüse aus biologischem Anbau. Vitamin B ist vor allem in tierischen Produkten (Fleisch, Fisch, Eier und Milch), aber auch in Vollkornprodukten, Getreideflocken und Hülsenfrüchten enthalten.


Wie kann ich Ihnen helfen?


Seit mehr als 20 Jahren arbeite ich mit den ganzheitlichen Methoden Energietherapie und Homöopathie. Dabei ist es mir ein Anliegen, die Frauen in ihrer eigenständigen Persönlichkeit zu stärken und auf Ihrem Heilungsweg zu begleiten. Dieser umfassende Ansatz ist besonders wichtig, wenn es um hormonelle Beschwerden geht: ein Hormon kann nie isoliert betrachtet werden, es ist immer ein Teil eines grösseren Systems, welches harmonisch zusammenwirkt. Ist dieses System aus der Balance geraten, so zeigt sich dies auf unterschiedliche Art und Weise.



Pusteblume

Während der Energietherapie fallen mir bei gestressten Frauen oft als erstes die kalten Füsse auf. Eisig kalt sind diese meist, wenn traumatische Erlebnisse durchgemacht wurden. Dann stehen wir «neben uns». Auch Bereiche mit starker Muskelspannung, z.B. eine starke Spannung im unteren Rücken sind deutlich wahrnehmbar. Es fühlt sich an, als wären wir jederzeit bereit aufzuschrecken. Im vorderen Unterleibsbereich sind Gebärmutter und Eierstöcke zu finden – ein weiterer Hinweis, wie sehr Stress und Hormonsystem verknüpft sind. Durch die sanfte Berührung kann sich der ganze Körper entspannen und regulieren. Gleichzeitig eröffnen sich durch die Rückmeldungen des Körpers neue Wege, mit belasteten Situationen umzugehen. Unser Körper zeigt unmittelbar, welche Lösungswege nur auf gedanklicher Ebene stimmig sind und welche auf einer tiefen Ebene zur Entspannung führen.


Aus diesem Grund habe ich das Modul 1, Stress und Hormone im Hormonkompass entwickelt. Es beinhaltet 3 Energietherapiesitzungen, ein kleines Arbeitsbuch und ein kurzes Skript.


Mehr Informationen dazu finden Sie hier: https://www.gehrig-weuste.ch/hormonkompass-modul1

bottom of page