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Homöopathie bei Heuschnupfen

  • Autorenbild: Angela Gehrig-Weuste
    Angela Gehrig-Weuste
  • 10. Juni
  • 4 Min. Lesezeit


Frau mit Heuschnupfen auf blühendem Feld

Sanfte Hilfe bei Pollenallergie: Wie Homöopathie bei Heuschnupfen unterstützen kann


Heuschnupfensymptome können unsere Freude an Blumen und frischen Farben trüben - und viele Menschen massiv im Alltag beeinträchtigen. Typische Beschwerden wie Juckreiz, Fliessschnupfen oder geröteten Augen machen die sogenannte Pollenallergie zu einer saisonalen Belastung. Die Homöopathie bietet hier eine sanft, ganzheitliche Möglichkeit zur Linderung. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie homöopathische Mittel bei Allergien helfen können und welche Massnahmen zusätzlich sinnvoll sind.



Was ist Heuschnupfen?


Heuschnupfen – auch Pollenallergie oder saisonale allergische Rhinitis genannt – ist eine Überreaktion unseres Immunsystems auf bestimmte Pollenarten. Bei Allergikern kommt es beim Kontakt über die Atemwege oder Haut zur Ausschüttung von Histamin, welches typische Symptome wie Niesen, Augenjucken oder Atembeschwerden verursacht.



Wer ist betroffen?


Sowohl Kinder als auch Erwachsene können an Heuschnupfen erkranken. Symptome vor dem 3. Lebensjahr sind sehr selten. Meist treten sie ab der Schulzeit auf (7 – 13 % der Kinder). Auch ein Beginn im Erwachsenenalter ist möglich (20 – 25 %).



Typische Symptome bei Pollenallergie


Die Beschwerden sind vielfältig und oft kombiniert:

  • Augen: Jucken, Tränen, Entzündung, Schwellungen, Lichtempfindlichkeit

  • Nase: Jucken, Fliessschnupfen, Stockschnupfen

  • Gesicht: Schwellungen, Juckreiz an Gaumen oder Ohren

  • Atemwege: Husten, Giemen oder Pfeifen, asthmatische Atmung

  • Haut: Juckreiz, Nesselfieber, Schwellung, Ekzem

  • Kopf: Kopfschmerz, Migräne

  • Schlaf: Schlafstörung und Müdigkeit

  • Konzentrationsstörungen


     

Häufige Auslöser: welche Pollen machen Probleme?


Heuschnupfen tritt hauptsächlich im Frühjahr und Sommer auf, während dem Pollenflug oder der Blütezeit der Pflanzen.


  • Bäume und Sträucher: Hasel, Erle, Esche, Birke, Hainbuche, Eiche

  • Gräser: Wiesenlieschgras, Knäuelgras, Weidelgras

  • Kräuter: Beifuss, Ambrosia

  • Getreide: Roggen, Mais, Weizen


Wenn Betroffene auf mehrere Pollenarten reagieren, können sich die Symptome vom Frühjahr bis in den späten Sommer hinziehen.



Kreuzallergien was sollten Betroffene wissen?


Manche Pollenallergiker reagieren auch auf bestimmte Nahrungsmittel, sogenannte Kreuzallergene. Dies geschieht bei Lebensmitteln, welche ähnliche Proteine enthalten wie die Pollen:


  • Pollen von Bäumen und Sträuchern: Nüsse (Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse), rohes Kern- und Steinobst (Äpfel, Birne, Pfirsich, Pflaumen, Kirschen, Mandeln)

  • Gräserpollen: Erdnüsse, Hülsenfrüchte, Tomaten, Kiwi, Getreideprodukte

  • Beifuss: Kamille, Löwenzahn, Sellerie, Karotten, Sonnenblumenkerne, Gewürze, Nachtschattengewächse (Paprika, Chili, Tomaten)


💡Tipp: Oft reicht es, das Lebensmittel zu Erhitzen - dadurch wird das Allergen zerstört.


 

Homöopathie bei Heuschnupfen: wie funktioniert das?


Homöopathische Mittel fördern die Selbstregulation des Körpers und verringern die Überempfindlichkeit gegenüber Pollen. Die Mittelwahl erfolgt individuell - je nach Symptomen, Auslöser und Persönlichkeit des Patienten. Wichtige Einflussfaktoren:


  • Vererbte Veranlagung zu Allergien

  • Emotionale Belastungen (Stress, Angst, Trauer etc.)

  • Umweltfaktoren, Ernährung und Lebensstil


    Ausführliche Informationen zur homöopathischen Fallaufnahme finden Sie unter «Homöopathie Erwachsene» und «Homöopathie für Kinder».



Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Behandlungsbeginn?


Viele Behandlungen starten beim Auftreten der ersten Symptome. Im diesem Stadium steht die Linderung der akuten Symptome im Vordergrund. Daran schliesst sich die konstitutionelle homöopathische Behandlung an, mit welcher die Allergieneigung therapiert wird.


Idealerweise beginnt man aber bereits mehrere Monate vor der Pollenflugsaison mit der konstitutionellen Behandlung, um das Immunsystem langfristig zu stärken.



Vorteile der homöopathischen Therapie


  • Sanfte und natürliche Hilfe bei Allergien

  • Keine Müdigkeit wie bei Antihistaminika

  • Für Kindern gut geeignet

  • Auch bei Laktoseintoleranz (z.B. als Tropfen) einsetzbar


 

Bewährte homöopathische Akutmittel gegen Pollenallergie


Diese Akutmittel werden in niedrigen Potenzen (D6/D12) gegeben und mehrmals täglich wiederholt. Der gewünschte Effekt muss innert 3 – 5 Tagen deutlich sichtbar sein.


Euphrasia: Stark gerötete, juckende und brennende Augen. Zu Beginn können die Augen trocken sein, später tritt ein scharfer, schmerzender Tränenfluss auf. Begleitend kann ein Fliessschnupfen mit mildem Sekret auftreten. Verbesserung nachts, Verschlechterung durch helles (Sonnen-)Licht und Wind.


Pulsatilla: Viel mildes, wässriges Sekret aus Nase und Augen mit starkem Augenjucken und Tränenfluss. Verbesserung bei kalten Anwendungen (z.B. kaltes Auswaschen der Augen), Verschlechterung im Freien. Begleitend kann Husten auftreten, der sich im Liegen verschlimmert.


Sabadilla: Heftige Niessanfälle, die den Betroffenen schwächen. Ständiger Juckreiz und Kitzeln in der Nase. Jedes Niesen löst Tränenfluss aus. Die Augen können rot und brennend sein. Verschlimmerung an der frischen Luft, Verbesserung in warmen Räumen oder durch warme Getränke


Luffa operculata: Verstopfte Nase, ev. mit Krusten. Durch die Verstopfung können auch Stirnkopfschmerzen und Schlafschwierigkeiten entstehen. Dadurch zunehmende Erschöpfung. Verschlechterung durch Wärme.


👉 Lassen Sie sich von Ihrer Homöopathin oder Ihrem Homöopathen individuell beraten.


 

Was Sie selbst tun können - Tipps bei Pollenallergie


  • Tägliches Duschen und Haarewaschen. Durch Nasenduschen/-spülungen mit Kochsalzlösungen können viele Symptome reduziert werden

  • Bettwäsche häufig waschen, regelmässig staubsaugen und -wischen, ev. feinporige Luftfilter an den Fenstern installieren Viel trinken Sie viel (Wasser und Kräutertee)

  • Entzündungshemmende Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, wenig Zucker, Fertiggerichte, stark verarbeitete Lebensmittel (Fast Food, Fertiggerichte, Wurst, Weissbrot, Konservierungsstoffe, zuckerhaltige Getränke inkl. Fruchtsäfte, Alkohol)

  • Tierisches Eiweiss kann das Immunsystem zusätzlich belasten. Wenn sie während der Heuschnupfenzeit weniger Milch und Milchprodukte sowie Fleisch (v.a. Schweinefleisch) und Eier konsumieren, wird ihr Körper entlastet



Praxistipps aus der Naturheilkunde bei Heuschnupfen


Diese Mittel haben sich in meiner Praxis über viele Jahre immer wieder gut bewährt und können sowohl von Erwachsenen wie auch von Kindern genommen werden:


  • Gemmo ribes nigrum-Spray: antiallergische, entzündungshemmende und stärkende Wirkung. Dosierung: Erwachsene: 3 x täglich 3 Sprühstösse in den Mund; Kinder nehmen 3 x täglich 1 Sprühstoss


  • Spenglersan staphylokokkus aureus comp., Nasenspray. Kann sowohl prophylaktisch als auch akut eingesetzt werden. Prophylaxe: 1 – 2 x täglich 2 Sprühstösse pro Nasenseite, beginnend 2 – 3 Wochen vor dem Pollenflug. Akut: 5 x täglich 1 – 2 Pumpstösse in jede Nasenöffnung. Dosierung halbieren für Kinder unter 12 Jahren



Häufige Fragen


Wie lange dauert eine homöopathische Behandlung bei Heuschnupfen?

Akute Beschwerden können sich innerhalb weniger Tage bessern. Die konstitutionelle Behandlung der Allergieneigung erstreckt sich in der Regel über mindestens 3 Jahre. Bei gutem Verlauf gehen die auftretenden Symptome von Jahr zu Jahr deutlich zurück.


Kann ich schulmedizinische Medikamente gleichzeitig einnehmen?

Ja, eine Kombination ist möglich. Schulmedizinische Medikamente (z.B. bei asthmatischen Reaktionen) werden erst reduziert bzw. gestoppt, wenn die positive Wirkung klar ersichtlich ist. Dies geschieht in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.


Gibt es Nebenwirkungen?

Homöopathische Mittel sind nebenwirkungsarm. Während der konstitutionellen Behandlung kann es zu einer kurzen Erstverschlimmerung kommen - dies ist meist ein gutes Zeichen und kling rasch ab.



Fazit


Homöopathie bietet eine sanfte und ganzheitliche Möglichkeit, Heuschnupfen natürlich zu lindern - ohne Müdigkeit oder Abhängigkeit von Medikamenten. Wer frühzeitig mit einer konstitutionellen Behandlung beginnt, kann der nächsten Pollensaison gelassen entgegensehen.




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Angela Gehrig-Weuste

Mein Name ist Angela Gehrig-Weuste. Ich bin Naturheilpraktikerin mit Eidgenössischem Diplom in Homöopathie und ausgebildete Energietherapeutin.


Meine Mission: Menschen auf Ihrem Weg zu umfassender Gesundheit zu begleiten, sodass sie ihre Potenziale verwirklichen und ein glückliches, erfülltes Leben führen können.





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