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  • AutorenbildAngela Gehrig-Weuste

Wie Stress hormonelle Störungen beeinflusst - und was wir tun können

Aktualisiert: vor 5 Tagen


Frau mit Bauchschmerzen


Wie reagiert unser Körper auf Stress?

Nichts bringt unser Hormonsystem so sehr durcheinander wie Stress. Warum ist das so? Werfen wir einen kurzen Blick auf die Wirkung von Stress:


  • Der Körper stellt sich auf erhöhte Anstrengung und Leistung ein. Deshalb erhöht er den Blutzuckerspiegel (hoher Blutzucker = viel schnell verfügbare Energie). Gleich-zeitig steigt auch der Insulinspiegel. Insulin ist das Hormon, welches dafür sorgt, dass die Energie in die einzelnen Zellen gelangt. Eine Störung des Insulinhaushalts hat immer auch Folgen für ALLE anderen hormonellen Vorgänge im Körper. So stimuliert Insulin unter anderem die Produktion von Testosteron und senkt den Östrogen-spiegel.

  • Für den Aufbau von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol werden wichtige Nährstoffe verwendet. Dafür sinkt die Produktion von Geschlechtshormonen wie Progesteron und Östrogen.

  • Körperliche Reparatur- und Regenerationsvorgänge sowie die Fortpflanzung werden verlangsamt und behindert. Jetzt geht es ja vorrangig darum, einen Kampf zu gewinnen und das Überleben zu sichern.

  • Verschiedene Muskelpartien werden angespannt, die Atmung verändert sich.

Zudem beeinflusst Stress unser Schlafverhalten, unsere für das Hormonsystem wichtige Entgiftungsfähigkeit und allzu oft auch unseren Lebensstil. Wir kümmern uns weniger gut um uns selber, streichen Dinge die uns Freude machen aus dem Tagesplan, bewegen uns weniger oder gar nicht und greifen schneller zu Süssem. Alles Dinge, welche unseren Hormonhaushalt noch mehr aus dem Gleichgewicht bringen.

Ursachen und Folgen von Dauerstress

Leider befinden gerade wir Frauen uns heute oft im Dauerstress, indem wir die unterschied-lichsten Aufgaben übernehmen, gleichzeitig fit und schön, ständig erreich- und abrufbar und allen möglichen Ansprüchen von uns selbst und unserem Umfeld entsprechen sollen. Dieser Dauerstress führt dazu, dass wir uns ständig im Kampf- und Fluchtmodus mit hohen Stresshormonspiegeln befinden. Der kurzfristige «Flow» hat sich in einen ständigen «Überlebensmodus» gewandelt.

Dabei spielt der Auslöser von Stress keine Rolle, genau so wenig wie die Ansichten darüber, ob dieser Auslöser relevant sei oder nicht. Dinge welche bei einer Freundin bloss ein Schulterzucken hervorrufen und damit erledigt sind, können bei uns selbst grossen Stress auslösen. Dies hängt auch mit unserer persönlichen Geschichte und unserem Umfeld zusam-men. Es ist wichtig, dass wir uns hier selbst ernst nehmen und nicht auf äussere Urteile hören.

Stress kann auf verschiedenen Ebenen entstehen:

  • emotional, z.B: Angst, Sorgen, Arbeitsdruck, Verlusterlebnisse

  • chemisch, durch Giftstoffe und Umweltgifte, z.B. in Waschmitteln, Kosmetika etc.

  • körperlich, z.B. Verletzungen oder Unfälle, anhaltende Schmerzen, chronische Entzündungen, Mangelernährung (lange Fastenperioden, einseitige Ernährung)

Wie bringen Stresshormone die weiblichen Hormone aus der Balance?

Bei Stress werden Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet, um dem Körper die notwendige Energie zuzuführen. Diese Hormone werden in den Nebennieren bzw. Nebennierenrinden produziert. Für Ihre Synthese greift der Körper auf die gleichen Vorstufen (Pregnolon) zurück, die er auch für die Geschlechtshormone Östrogen, Testosteron und Progesteron benötigt. Er hat sogar die Möglichkeit, bereits gebildetes Progesteron in Cortisol umzuwandeln.

Die folgenden Verschiebungen und Symptome können auftreten: Östrogendominanz und Progesteronmangel, oft gleichzeitig. Zudem kann durch die Östrogendominanz eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigt werden. Durch den ständig erhöhten Energiebedarf kann auch eine Insulinresistenz mit fehlendem Sättigungsgefühl entstehen.


Symptome bei Östrogendominanz und Progestronmangel

  • Stimmungsschwankungen (bis zur Depression)

  • PMS (Prämenstruelles Syndrom – mit Gefühlsschwankungen und körperlichen Symptomen vor der Menstruation)

  • Endometriose, Myome sowie Zysten in Brust oder Gebärmutter (v.a. bei Östrogendominanz)

  • Wassereinlagerungen und zyklischen Spannungsgefühle der Brust

  • unregelmässige Zyklen sowie Zwischenblutungen

  • Libidoverlust

  • PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovar)

  • Kopfschmerzen oder Migräne im Zusammenhang mit dem Zyklus

  • Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Blähung und Verstopfung

  • Gewichtszunahme ohne Veränderung der Essgewohnheiten

  • Gelenkschmerzen

  • Trockene Haut / Schleimhäute

  • Schlafstörungen, Müdigkeit, Erschöpfung

  • Infektanfälligkeit

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit

  • Kältegefühl

  • träge Verdauung, Verstopfung und Gewichtszunahme

  • Haarausfall, trockenes oder stumpfes Haar sowie trockene Haut

  • unregelmässige oder lange Zyklen mit schwachen Blutungen

  • Gedächtnisschwäche

Symptome der Insulinresistenz

  • Gewichtsprobleme und fehlendes Sättigungsgefühl

  • hoher Blutdruck

  • PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovar)

  • PMS (prämenstruelle Beschwerden) und Menstruationsstörungen auftreten.


Eine natürliche Östrogendominanz entsteht übrigens in der Zeit vor den Wechseljahren, während der sogenannten Prä-/oder Perimenopause, wenn die Eisprünge seltener werden. Viele Frauen spüren, dass Sie genau in dieser Phase empfindlicher auf Belastungen reagieren.


Wie wird Stress abgebaut?


Glücklicherweise hat unser Körper die Fähigkeit, sich permanent selbst zu regulieren. So können wir mit den unterschiedlichsten Einflüssen umgehen und trotzdem ein stabiles inneren Gleichgewicht bewahren. Das gilt auch für Stress. Bedingung ist aber, dass es sich um eine kurzfristige, zeitlich begrenzte Phase handelt, nach welcher eine angemessene Entspannung folgt. Während der Ruhephase werden die Hormonspiegel wieder normalisiert. Die Stresshormone werden heruntergefahren und mehr Geschlechtshormone gebildet. Dieser kurzfristige Stress kann sich sogar positiv auf unseren Körper auswirken. Wir alle kennen diese Momente, wo wir im «Flow» sind, voller Selbstvertrauen, höchst aufmerksam, konzentriert und gut gelaunt.





Was können Sie selbst tun? 6 Tipps für den Umgang mit Stress


Wenn Sie diesen Artikel lesen haben Sie den ersten Schritt schon getan: sie beschäftigen sich mit dem Thema und suchen nach hilfreichen Informationen, denn: unser Körper will immer das Beste für uns. Es geht also darum, ihn in seiner Arbeit zu unterstützen. Das Modul «Hormone & Stress» meines Hormonkompasses hilft ihnen dabei, den Stress auf einer tiefen Ebene loszulassen und den Körper zurück ins Gleichgewicht zu führen, sodass auch die entsprechenden Symptome sich auflösen.

Ich möchte Ihnen hier aber einige Möglichkeiten geben, selbst aktiv zu werden. Dabei geht es nicht darum, alles zu tun oder etwas perfekt in einer bestimmten Art zu tun. Dies würde bereits den nächsten Stress auslösen. Viel effektiver ist es, wenn Sie ein Thema auswählen, welches Sie besonders anspricht und sich dieses in ihr Leben integrieren. Kleinigkeiten, die wiederholt werden, haben einen unschätzbaren positiven Wert! Und wenn es mal für einen Tag oder eine Woche nicht klappt: einfach wieder einsetzen.


  1. Die Auseinandersetzung mit Stress ist wichtig. Stress ist so individuell wie wir selbst. Zu wissen, was, wo, wie, wann bei Ihnen Stress auslöst ist der erste Schritt. Viele werden jetzt sagen: ja, aber was hilft mir das, ich kann an der Situation nichts ändern? Das stimmt – und auch wieder nicht. Es stimmt, denn oft können wir äussere Situationen oder Bedingungen nicht einfach so ändern. Der Chef wird nicht von heute auf morgen ein anderer und eben so wenig Ihr Partner oder Ihre Freundin etc. Was wir aber ändern können sind wir selbst. Manchmal reicht es, einfach die Gefühle wahrzunehmen, manchmal dürfen wir üben, eine andere Haltung einzunehmen, uns besser abzugrenzen und manchmal müssen wir eine Situation beenden. Auch hier gibt es keine Standard-Lösung. Schauen Sie, was Sie selber tun können und holen Sie sich Hilfe, wenn Sie nicht weiterkommen.

  2. Der schnellste und effektivste Weg, sich selbst und den Körper bei akutem Stress zu beruhigen ist eine verlängerte und bewusste Ausatmung. Ich empfehle Ihnen, dies regelmässig zu üben, damit Sie diese Atmung bei Bedarf ohne viel Nachdenken anwenden können: Bequem stehen oder sitzen, während der Einatmung auf 4 zählen, kurze Atempause, während der Ausatmung auf 6 zählen. Mindestens 7 x wiederholen.

  3. Ausreichender Schlaf kann genauso ein Gamechanger sein wie regelmässige Zeiten für sich selbst einzuplanen. Wichtig: diese Zeiten sind nicht für den Haushalt oder andere Pendenzen gedacht und auch nicht für die sozialen Medien! Während der Auszeit können Sie genau das tun, worauf Sie jetzt Lust haben und vor allem: geniessen Sie es! Wenn es Ihnen schwerfällt, fangen Sie mit 5 oder 10 Minuten täglich an. Wichtig ist, dass Sie es regelmässig tun.

  4. Wenn Sie das Gefühl haben, sich selbst nicht mehr richtig zu spüren, kann ihnen Bewegung oder ein Aufenthalt im Freien helfen. Machen Sie langsame Bewegungen und versuchen Sie, den Bewegungsablauf wahrzunehmen. Während einem Waldspaziergang können Sie sich auf die Gerüche und Geräusche konzentrieren und anschliessen verschiedene Pflanzen und Bäume berühren und dabei möglichst genau wahrnehmen, wie sich diese anfühlen.

  5. Auch Düfte und Heilpflanzen können uns helfen, die innere Ruhe wiederherzustellen. Lavendelduftkissen oder ein warmes Lavendelfussbad beruhigen das Nervensystem und bewirken eine wohlige Wärme. Mit warmen Füssen schlafen wir zudem bedeutend besser ein. Weitere Heilpflanzen sind z.B. die Passionsblume, Hopfen oder Baldrian.

  6. Da der Körper in Stresssituationen mehr Nährstoffe verbraucht sollten Sie auch auf eine ausreichende Versorgung mit Magnesium und B-Vitaminen achten, v.a. B6. Bevor Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen empfehle ich Ihnen, Ihre Ernährung zu überprüfen. Magnesiumreiche Lebensmittel sind Samen & Nüsse, Vollkornprodukte, ungeschälter Reis, Hülsenfrüchte, Getreide, Kartoffeln und (grünes) Gemüse aus biologischem Anbau. Vitamin B ist vor allem in tierischen Produkten (Fleisch, Fisch, Eier und Milch), aber auch in Vollkornprodukten, Getreideflocken und Hülsenfrüchten enthalten.



Wie kann ich Ihnen helfen?


Seit mehr als 20 Jahren arbeite ich mit den ganzheitlichen Methoden Energietherapie und Homöopathie. Dabei ist es mir ein Anliegen, die Frauen in ihrer eigenständigen Persönlichkeit zu stärken und auf Ihrem Heilungsweg zu begleiten. Dieser umfassende Ansatz ist besonders wichtig, wenn es um hormonelle Beschwerden geht: ein Hormon kann nie isoliert betrachtet werden, es ist immer ein Teil eines grösseren Systems, welches harmonisch zusammenwirkt. Ist dieses System aus der Balance geraten, so zeigt sich dies auf unterschiedliche Art und Weise.



Pusteblume

Während der Energietherapie fallen mir bei gestressten Frauen oft als erstes die kalten Füsse auf. Eisig kalt sind diese meist, wenn traumatische Erlebnisse durchgemacht wurden. Dann stehen wir «neben uns». Auch Bereiche mit starker Muskelspannung, z.B. eine starke Spannung im unteren Rücken sind deutlich wahrnehmbar. Es fühlt sich an, als wären wir jederzeit bereit aufzuschrecken. Im vorderen Unterleibsbereich sind Gebärmutter und Eierstöcke zu finden – ein weiterer Hinweis, wie sehr Stress und Hormonsystem verknüpft sind. Durch die sanfte Berührung kann sich der ganze Körper entspannen und regulieren. Gleichzeitig eröffnen sich durch die Rückmeldungen des Körpers neue Wege, mit belasteten Situationen umzugehen. Unser Körper zeigt unmittelbar, welche Lösungswege nur auf gedanklicher Ebene stimmig sind und welche auf einer tiefen Ebene zur Entspannung führen.


Aus diesem Grund habe ich das Modul 1, Hormone und Stress im Hormonkompass entwickelt. Es beinhaltet 3 Energietherapiesitzungen, ein kleines Arbeitsbuch und ein kurzes Skript.

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